Feste und Freundschaft:
Jüdische Glanzbilder und Feuchtwanger Poesiealben
Sonderausstellung vom 29. September bis 17. Dezember 2023
Feste und Freundschaft
Feste und Freundschaften verbinden. Sie schlagen Brücken zwischen Menschen.
Die farbenprächtige Glanzbilder und Poesiealben machen diese Verbindungen zwischen Menschen sichtbar: Sie drücken Beziehungen zwischen Menschen in Bildern und in Sprache aus.
Als Luxuspapier hergestellte Glanzbilder für Poesiealben verbreiteten sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die aufstrebende Metropole Berlin entwickelte sich mit 150 Luxuspapier-Fabriken zu einer Hochburg der Glanzbilderproduktion.
Die ausgestellten Poesiealben führen über zweihundert Jahre Geschichte und weite Räume der der Freundschaft vor Augen: Alben von Männern und Frauen, Kindern und Erwachsenen, sehr alte und sehr neue Alben, Alben aus Feuchtwangen bis hin zur Türkei.
Jüdische Glanzbilder:
Prächtige Synagogen und jüdische Feste werden auf den Glanzbildern lebendig: Rosch ha-Schana (das Neujahrsfest), Jom Kippur (das Versöhnungsfest) oder Sukkot (das Laubhüttenfest) sind zu sehen.
Der Lebenslauf mit seinen persönlichen und religiösen Höhepunkten wird in Lebenstreppen dargestellt. Die Kindheit mit Synagogengängen und Tora-Ausbildung bis zu ihrem Abschluss mit der Bar Mizwa wird in Einzelbildern vermittelt. Hochzeitszeremonien bilden einen Höhepunkt des Lebens.
Entstanden sind diese Glanzbilder zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und den 1920er Jahren mehrheitlich in Luxuspapier-Fabriken in Deutschland. Von dort wurden sie in die USA exportiert. Ausgerichtet auf die Zielgruppe der aus Osteuropa eingewanderten Juden und Jüdinnen treten in dieser Region verbreitete Bräuche prominent hervor.
Glanzbilder jüdischer Hersteller
Glanzbilder jüdischer Hersteller sind ein weiterer Themenbereich der Ausstellung. Littauer & Boysen gehörte von der Gründung 1882 bis zum gewaltsamen Ende durch die Nationalsozialisten zu den wichtigen Luxuspapierfirmen in Berlin. Erstmals ausgestellt sind einzigartige Glanzbilder der 1854 gegründeten Berliner Firma D.S. Israel und der 1891 gegründeten Firma Gustav & Wilhelm Heller aus Wien.