Feste und Freundschaft: 
Jüdische Glanzbilder und Feuchtwanger Poesiealben

Sonderausstellung vom 29. September bis 31. März 2024

Feste und Freundschaft

Feste und Freundschaften verbinden. Sie schlagen Brücken zwischen Menschen.

Die farbenprächtige Glanzbilder und Poesiealben machen diese Verbindungen zwischen Menschen sichtbar: Sie drücken Beziehungen zwischen Menschen in Bildern und in Sprache aus. 

Als Luxuspapier hergestellte Glanzbilder für Poesiealben verbreiteten sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die aufstrebende Metropole Berlin entwickelte sich mit 150 Luxuspapier-Fabriken zu einer Hochburg der Glanzbilderproduktion.  

Die ausgestellten Poesiealben führen über zweihundert Jahre Geschichte und weite Räume der der Freundschaft vor Augen:  Alben von Männern und Frauen, Kindern und Erwachsenen, sehr alte und sehr neue Alben, Alben aus Feuchtwangen bis hin zur Türkei.

Jüdische Glanzbilder:

Prächtige Synagogen und jüdische Feste werden auf Glanzbildern lebendig:  Rosch ha-Schana (das Neujahrsfest), Jom Kippur (der Versöhnungstag) oder Sukkot (das Laubhüttenfest) sind zu sehen. 

Der Lebenslauf mit seinen persönlichen und religiösen Höhepunkten wird in Lebenstreppen dargestellt. Die Kindheit mit Synagogengängen und Tora-Ausbildung bis zu ihrem Abschluss mit der Bar Mizwa wird in Einzelbildern illustriert. Hochzeitszeremonien bilden einen Höhepunkt des Lebens.

Entstanden sind Glanzbilder zu den jüdischen Festen zwischen dem ausgehenden 19. Jahrhundert und den 1920er Jahren. Hergestellt wurden sie mehrheitlich in Luxuspapier-Fabriken in Deutschland. Von dort wurden sie in die USA exportiert. Ausgerichtet auf die Zielgruppe der aus Osteuropa eingewanderten Juden und Jüdinnen treten in dieser Region verbreitete Bräuche prominent hervor.

Dank einer Schenkung von Herrn Professor Peter Kuhn im Jahr 2022 besitzt das Fränkische Museum Feuchtwangen eine einmalige Sammlung jüdischer Glanzbilder. 

Glanzbilder jüdischer Hersteller

Glanzbilder jüdischer Hersteller sind ein weiterer Themenbereich der Ausstellung. Littauer & Boysen gehörte von der Gründung 1882 bis zum gewaltsamen Ende durch die Nationalsozialisten zu den wichtigen Luxuspapierfirmen in Berlin. Ausgestellt sind weiterhin farbenprächtige Glanzbilder der 1918 gegründeten Firma Emanuel Heller aus Wien. 

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"ELCHE IN KI" - Pop-up-Ausstellung
Vom 25. August bis 10. September werden Bilder und Werke gezeigt, die mit Hilfe von KI erstellt wurden.

„Künstliche Intelligenz“ (KI) ist aktuell in aller Munde. Ob „ChatGPT“ für Texte oder „Midjourney“ für Bilder: die jüngsten Sprünge, die KI-Anwendungen in ihrem „Können“ zeigen, haben Experten und Laien gleichermaßen in großes Erstaunen versetzt. Die Erwartungen, ob KI mehr Fluch oder Segen ist, werden nicht nur in den Politik-Talk-Shows heiß diskutiert, sondern erreichen auch den Küchentisch, wenn die Frage aufkommt, ob der eigene Beruf noch vor dem Ruhestand durch KI-Systeme ersetzt werden könnte. Waren diese Sorgen schon jahrzehntelang vor allem in Berufsfeldern üblich, die durch Automation und Roboter ersetzt wurden oder ersetzt werden könnten, erreichen sie nun schlagartig auch Berufsgruppen, bei denen Texte und kreative Arbeit im Vordergrund stehen.

Die Pop-up-Ausstellung „Elche in KI“ im Fränkischen Museum zeigt zwischen dem 25. August und 10. September, was KI-Anwendungen aktuell so alles können. Elche im Stile berühmter Maler aus mehreren Jahrhunderten und in vielfältigen Kunstrichtungen überraschen durch hohe Stil- und Detailgenauigkeit.

Doch warum eigentlich Elche? Wie in jedem Jahr veranstaltet das #kreuzgäng-Magazin des Feuchtwangr Stadtmarketings mit dem Gewerbeverein Feuchtwangen „Spitze“ e.V. eine Sommerferien-Schnitzeljagd. Nach „Zeitreisen“ und „Rettungsaktionen für Außerirdische“ in den zurückliegenden Jahren steht 2023 nun für die jungen Feuchtwangerinnen und Feuchtwanger Detektivarbeit an. Kinder- und Jugendliche können sich zwischen dem 20. August und 7. September in den Schaufenstern der heimischen Geschäfte auf die Suche nach Spuren der gestohlenen „Gurr-Sammlung“ mit Elchen und anderen Geweihträgern machen.

Doch nicht nur „Gemälde“ werden im Fränkischen Museum gezeigt, sondern auch weitere zeitgenössische Werke, die mit Hilfe von „ChatGPT“ und „Midjourney“ erstellt oder davon inspiriert wurden. Sinnsprüche aus einem historischen Telefon, ein Pop-Art-Wandbild oder eine LED-Laufschrift-Installation wurden dabei genauso mit KI-Unterstützung umgesetzt, wie auch die Informationstafeln zu den Werken selbst.

Und wer, ob Alt oder Jung, gerne die nächste Stilrichtung der Kunstgeschichte erfinden möchte, um ein neues Zeitalter zu eröffnen, kann sich im Kunstlabor des Ausstellungsraumes austoben. Von der KI werden dabei unzählige mögliche Kunstrichtungen vorgeschlagen, die mit Hilfe von Papier, Stiften und anderen Bastel- und Malutensilien gleich mal ausprobiert werden können.

Die Pop-up-Ausstellung „Elche in KI“ ist ein Kooperationsprojekt des Feuchtwanger Stadtmarketings und des Fränkischen Museums und wird vom 25. August bis 10. September in den Sonderausstellungsräumen des Museums gezeigt. Der Eintritt ist kostenfrei.

Museumstraße 19 - 91555 Feuchtwangen - Telefon (0 98 52) 25 75 - info@fraenkisches-museum.de